April 20, 2005

Habemus papam, speed kills & die Verschränkung von fiction und nonfiction bei Jerry Cotton

Erstaunlich auch die Geschwindigkeit, mit der gestern 115 Kardinäle die für die katholische Kirche schlechtest mögliche Wahl, für den sogannten Geistesmenschen aber die bestmögliche Wahl getroffen haben, indem sich der Geistesmensch nun getrost abwenden kann.


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Zugegeben: Die Suche nach einem geeigneten Cover für Jerry Cotton mag mühsam sein. Vor Jahren begnügte sich der BASTEI-Verlag mit Filmstills aus den 30er, 40er, 50er-Jahren. Jetzt ist alles anders, Band 2496 ["Mord bleibt Mord"] trägt am Cover ein Still der besonderen Sorte: Darauf ein Mann, der von drei Polizisten abgeführt wird, offensichtlich in New York aufgenommen [ein Verkehrsschild weist auf Broadway hin]. Gut lesbar die Nummer auf dem Helm des einen NYPD-Cops [6831], und wenn man genau hinsieht kann man auch den Namen ablesen [Walters]. Informationen zum Coverfoto gibts auf Seite 4:

Titelfoto: Peter Foley /dpa©epa-Funkbild
Die auf unseren Titelbildern dargestellten Schauspieler stehen in keiner Beziehung
zu dem Romantitel und dem Inhalt dieses Bastei-Romans.


Wie gehabt also könnte man meinen, es geht um Film und es geht um Schauspieler. Eine Recherche unsererseits ergibt aber ein anderes Bild: Bei Peter Foley handelt es sich um einen in New York ansässigen Fotografen, der alles mögliche fotografiert, also wohl auch die Arbeit der Polizei dokumentiert. Das Coverfoto von Jerry Cotton 2496 ist zu authentisch, um aus einem Film zu stammen [oder irren wir uns?].

Wahrscheinlich ist also: Echte Polizisten und echter Verbrecher zieren das Jerry-Cotton-Cover. Ob die vier davon wissen? Jerry Cotton jedenfalls ist in den USA unbekannt, Fiction und Nonfiction verschränken sich.

Fuer #2497 hat sich BASTEI eine Verschaerfung ausgedacht, das Cover zeigt Kinder, wie sie gerade verhaftet werden. Und kein Hinweis auf den Fotografen, Copyright dpa/ AFP. Das ist alles!