Juni 22, 2005

Grasserhomepage sauber!

Der Minister hat diese Woche, so kurz vor Ferienbeginn allen Grund zur Freude: Zwar stellte der Rechnungshof Dienstag eindeutig fest, dass die Finanz im Zusammenhang mit der IV-Schenkung an Grasser oberflächlich und lax [Standard] geprüft habe, doch gelang es dem Grossmeister der Rhetorik [DIE KRAFT DER LÜGE ALS WAHRHEIT] abermals, daraus eine Entlastung herauszulesen [Alles in Ordnung/ Schenkungssteuer ist für die Trotteln/ Ein Verein, der meine Kinderfotos ins Netz stellt ist jedenfalls davon ausgenommen/ Punctum!]. Dass es Zeitungen gibt, die diese Aussage als unfassbare Frechheit bezeichnen, konnte Grasser mit der ihm eigenen Supercoolness gerade noch ertragen.

Tags darauf gibt auch noch die Staatsanwalt Wien bekannt, dass die Ermittlungen gegen den Chef des Grasser-Homepage-Vereins Matthias Winkler naturgemäss eingestellt werden, nachdem diesselbe Staatsanwaltschaft bekanntlich auch die Ermittlungen gegen Grasser selbst eingestellt hat, mit dem Hinweis, dass Grasser ja im Grunde nichts mit der Grasser-Homepage zutun hat (oder so ähnlich). Schenkungssteuer ist jedenfalls keine hinterzogen worden, es hat keinen Steuerbetrug gegeben, weil Grasser ja beim zuständigen Sektionsrat des Finanzministers nachgefragt haben soll, worauf dieser ihm versichert haben soll, die Grasser-Homepage sei von der Schenkungssteuer ausgenommen, und diese Auskunft sei ausreichend, um einen Verein von der Schenkungssteuer auszunehmen. Die Materie ist jedenfalls kompliziert und die Begründung der Staatsanwaltschaft ist es auch. Winkler, dessen Privatadresse [Pilgramgasse 11/30, 1050 Wien] zugleich Vereinsadresse war, quittierte die Einstellung naturgemäss mit Erleichterung, naturgemäss, da es seiner Meinung nach nicht anders zu erwarten war, erleichtert, da es nun endlich ausgestanden ist, seiner Meinung nach. Keine Stellungnahme zur Entscheidung der Staatsanwaltschaft Wien gibt es von den Ex?Vereinsmitgliedern [René Oberleitner und Fritz Simhandl etwa], diesselben haben sich auch früher nicht zu den Vorgängen rund um die Grasser-Homepage geäussert.

Von dieser Stelle sei dem Finanzminster ein schöner und langer Urlaub zu wünschen, auf dass er gut aufgetankt in alter Frische im Herbst wieder seine ministeriellen Geschäfte aufnehmen kann.

Juni 19, 2005

Sorge um Finanzminister

Die ÖsterreicherInnen leben in zunehmender Sorge um ihren Finanzminister, kann sein, dass er in schlechte Gesellschaft abrutscht, denken viele: Fiona Swarovsky war, wie sich jetzt herausgestellt, vor ihrer Zeit mit KHG u.a. mit dem (so die Tageszeitung taz wörtlich) "deutschen Medienunternehmer und gerichtlich verurteilten Aktienbetrüger" Florian Haffa zusammen, hatte dazwischen (neben 3 Kindern und zwei Ehen) einen angeblichen Flirt mit Renault-Flavio, nachdem der alte Knacker das Model Heidi Klum zunächst schwängerte und dann verliess, oder hat sie ihn verlassen. Mit einer solchen Bio ist Fiona wahrscheinlich nicht die seriöse Frau an seiner Seite und eine solche wünscht sich die Mehrheit ausdrücklich, wenn man den Meinungsumfragen glauben schenken darf. Trotzdem ist das Grasser-Image wieder gestiegen: Im monatlich von APA/OGM publizierten "Politiker Radar" konnte er nicht weniger als 5 Punkte zulegen und liegt auf minus 8, konnte Rauch-Kallat, Lopatka und Kickl überholen und bleibt weiter klar vor Haider (minus 59), Scheuch (minus 33), Strache (minus 33), Scheibner (minus 27), Gehrer* (minus 23) und Haubner (minus 19).
* - wirklich unverständlich die regelmässig schlechte Bewertung für Lisl Gehrer

Juni 15, 2005

Österreichischer Exvizekanzler singt Deutschland Deutschand über alles!

Exvizekanzler Herbert Haupt singt anlässlich eines Treffens deutschnationaler/ rechtsradikaler/ schlagender Burschen in der Wiener Hofburg lauthals von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an die Belt und wird dafür ausgepfiffen, dass er beim FPÖ-Ruin angeblich führend dabei war. Die Staatsanwaltschaft Wien darf gegen Exvizekanzlerin Susanne Riess-Passer [Wüstenrot] wegen des Verdachts auf Untreue und Steuerhinterziehung ermitteln. Sie soll [es gilt die Unschuldsvermutung] 5,000.000 Schilling ohne Sanktus der FPÖ-Gremien verrechnet haben.
In der Wiederholung? zeigt 3sat ein Bestie-Mensch-Feature zum Thema Serientäter mit dem bekannte Tatortanalysten Thomas Müller. Was auffällt: Volle Namensnennung bei den Opfern, Vorname & Anfangsbuchstabe bei den verurteilten Straftätern. Jener Mann, der in den 1990ern zwei junge Frauen auf grausame Art und Weise umgebracht hat, und dafür jeweils wegen Mordes verurteilt wurde, heisst WOLFGANG OTT.

Juni 10, 2005

Mit € 7.000 kann man als sogenannter Haubenkoch die Kantine des Finanzministeriums exakt 538 Jahre und 4 Monate anmieten!

Und soviel soll auch Finanzminister Grasser dafür bekommen, dass er sich am 13.3.2005 auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle beim Schmusen mit Fiona Swarovsky von unbekannt fotografieren liess, obschon er zu diesem Zeitpunkt noch mit Nathalia C.-D. [Praktikantin des Finanzminsteriums] offiziell verlobt war [man erinnere sich an den schönen Weihnachtsurlaub auf den Malediven]. Bekanntlich landeten die Fotos bei der Zeitschrift NEWS, wo sie dann veröffentlich wurden, obwohl Grasser-Intimus Matthias Winkler ebendort deponiert haben will, dass man die Story zum jetzigen Zeitpunkt absolut nicht wolle [solche Depots gehören zur Routine jedes Kabinettschefs eines österreichischen Ministers]. Das Erstgericht sieht jedenfalls Grassers Intimssphäre verletzt [News widerruft und Bild zittert bereits], die paar-Hunderttausend ÖsterreichInnen, die weniger als € 7.000 p.a. verdienen, nehmen das jedenfalls zur Kenntnis und freuen sich über jedes Foto des feschen Ministers.

Juni 04, 2005

Votre recherche 06600 Antibes, der Werkzeugkasten der Profis, warum immer die Deutschen?

Eine neues deutsches Magazin ist "FIFTH AVENUE"; ein Artikel handelt von den Verbrechen, denen Deutsche in letzter Zeit an der Côte d´Azur zum Opfer gefallen sind: [1] Die deutsche Familie Quandt/ BMW; zum Anwesen in Cap d´Antibes gehören die palastartige Festung Aigue Marine und die Villa La Licorne. Von hier aus hat man einen Blick auf die Bucht Faux Argent; für Sicherhheit sorgen: hohe Mauern, NATO-Stacheldraht, 8 Video-Kameras, rund um die Uhr Sicherheitsstaffel mit scharfen Hunden; und trotzdem: Als Angler getarnte Gangster schaffen es, aus dem Safe des Ankleidesalons Diademe, Armreifen, Ketten, Broschen und Ringe in einem Gesamtwert von € 1,600.000 zu stehlen. [2] Der deutsche Bauunternehmer Rudolf Pfeifer liegt gerade am Pool, als Einbrecher über die Garage in seine Villa eindringen und die Nachttische leer räumen, auf denen er und seine Gäste Cartier- und Audemars-Piguet-Uhren abgelegt hatten. [3] Der deutsche Hotelier Ekkehard Streletzki, dem ein kleines Château mit Meerblick bei Juan-les-Pins gehört, wird nach dem Essen im Hotel du Cap auf dem Weg nach Hause verfolgt. Die Gangster verschaffen sich Zutritt zum Schlösschen, nehmen aus der Küche den Schlüssel zum Mercedes und entkommen mit dem Luxuswagen. [4] In der Gegend um Les Issambres bei Sainte Maxime besitzt die Familie des verstorbenen Deutschen Franz-Josef Strauß ein Haus. Tochter Monika hat bereits mehrfach "bösen Besuch" bekommen. [5] Bei der deutschen? Eliete von Karajan wird die hintere Wagentüre aufgerissen, Schmuck und Handtasche werden geraubt. [6] Der deutsche TV-Produzent Ralph Piller und dessen Frau werden in einer gemieteten Villa in Saint Tropez betäubt, die Villa wird ausgeräumt. [7] Ebenfalls beraubt wird der deutsche Vivil-Fabrikant Axel Müller zusammen mit seiner Frau Conny [Schwiegermutter des deutschen Unternehmers Gert-Rudolf Flick ], als sie Ferien in der Villa des verstorbenen deutschen Druck-Industriellen Franz Burda in Antibes machen. Juwelen im Wert von € 1,000.000 werden gestohlen. Ursprünglich wollte das Paar im Hotel du Cap Eden Roc absteigen, dass der deutschen Familie Oetker gehört. [8] Im Hotel du Cap Eden Roc, dass der deutschen Familie Oetker gehört, entdeckt der deutsche Fabrikant Michael Decker einen Einbrecher in seinem Zimmer; die Direktion des Hotels entschuldigt sich nicht, er muss den vollen Zimmerpreis zahlen. [9] Der prominente Mitinhaber der grössten Supermarkt-Kette der Welt, ein Deutscher vom Niederrhein wird von Unbekannten verfolgt, als er mit seinem BMW M5 nach Hause und in die Garage fährt. Die Schwerbewaffneten erzwingen die Öffnung des Safes, stehlen Wertgegenstände und Firmenunterlagen und misshandeln das Opfer. [10] Zwei nicht unbekannte Deutsche bekommen Angebote zum Verkauf ihrer Gründstücke, sie lehnen ab. Bei beiden werden die Ehefrauen aus 600, 700 Meter Entfernung von Scharfschützen erschossen. Zusammenhänge zwischen der am Kauf interessierten Firma und den Morden können nicht hergestellt werden. [11] Der Deutsche Paul Tomaselli, Besitzer des Strandbads Voile Rouge in Saint Tropez empfiehlt zwei Geldschränke, eine offiziellen und einen inoffiziellen. Als er überfallen wird, zeigt er den Tätern den für diese Fälle vorgesehenen Safe, indem sich nur ein paar tausend Euro befinden. Als die Täter seiner Frau eine Magnum zwischen die Beine halten, öffnet er aber den "richtigen" Safe. Eine sechsstellige Eurosumme wechselt den Besitzer.

Juni 03, 2005

Ficus carica in Sheffield/UK


In Sheffield wachsen an den Ufern des Don 30-40 Exemplare der wildwachsenden Feige (Ficus carica). Die Samen dieser Bäume sind mit Abwässern eingeführt worden [GILBERT und PEARMAN, 1988]. Obwohl das genaue Alter der Bäume nicht bestimmt werden kann, ist klar, dass kein Exemplar jung ist. Offensichtlich ist, dass sich der Bestand in einer Zeit etablieren konnte, als das Wasser der Don für industrielle Zwecke als Kühlwasser diente und auf konstant 20°C aufgeheizt wurde, was ein spezielles Mikroklima erzeugte. Nach dem industriellen Niedergang ist zwar das Wasser wieder normal temperiert, die Feigenbäume aber sind geblieben. Quelle: Oliver L. GILBERT: The ecology of urban habitats 1989.