Mai 25, 2005

Aber doch nicht Schuhe für 5 Millionen?

Neues von Susanne Riess-Passer, seit 2003 im Vorstand von Wüstenrot: Nachdem bereits 2003 ihr [legales!] Arbeitslosengeld in der Höhe von monatlich € 16.500, sowie [nach ihrem Ausscheiden aus der Politik angefallene] Repräsentationsausgaben in der Höhe von € 28.500 diskutiert wurden, geht es jetzt offenbar um mehr: Rund € 350.000 soll sie der FPÖ an Spesen verrechnet haben, und diese u.a. für Schuhe, Kleidung und Miete, nach anderen Meldungen [gestriges Mittagsjournal Ö1] in erster Linie für Schuhe ausgegeben haben.

Mit Sicherheit hätte die FPÖ diese Sache auf sich beruhen lassen, wäre es nicht 2005 zur hoffnungslosen Aufspaltung FPÖ::BZÖ gekommen mit entsprechenden Auswirkungen auf die jeweiligen Parteibudgets. Einen schönen Trick hat sich jedenfalls die BZÖ einfallen lassen, indem sie die Werbelinie des Sozialministeriums BZÖ-gemäss orange einfärben liess. Als BZÖ-Werbestratege betätigt sich übrigens Gernot Rumpold [Mann fürs Grobe, Eierzwicker], der sich laut Salzburger Nachrichten um einen € 4,200.000-Auftrag von Sozial-und Verkehrministerium bemüht. Apropos Verkehrsministerium: Wie die Neue Zürcher Zeitung schreibt, versuchen die Grünen nachzuweisen, dass Hubert Gorbach bereits in seiner Zeit als FPÖ-Landesrat in Vorarlberg die Silvretta Nova Bergbahnen AG seines Freundes Walter Klaus bei Seilbahngenehmigungen in puncto Naturschutzbedenken entsprechend "freundlich" behandelt habe. Gorbach findet diese Unterstellung ungeheuerlich und droht mit rechtlichen Schritten, schreibt die NZZ.

Barbara Wussow & Albert Fortelni: Nachdem bisher zumeist von € 17.600 die Rede war, nennen die SN jetzt neue Zahlen: Wussow soll € 13.000, Fortelni € 15.000 möglicherweise [es gilt die Unschuldsvermutung] zu Unrecht vom Arbeitsmarktservice bezogen haben. Macht zusammen also € 28.000!

Mai 21, 2005

Die Swarovsky-Affäre und die weihnachtliche Geldaushilfe

Wie erst jetzt bekannt wurde [parlamentarische Anfrage der SPÖ an den Finanzminister], ist kürzlich eine Zollkontrolle auf dem Gelände des Tiroler Kristallkonzerns Swarovsky kurzfristig abgesagt worden. Finanzminister Karl-Heinz Grasser, der seit einiger Zeit mit Fiona Swarovsky liiert ist [Capri/Bild-Affäre], bestreitet, eine entsprechende Weisung gegeben zu haben.
Bei einer abgesagten Steuerprüfung im Hause Sacher sei es laut Finanzministerium ausschliesslich um Trinkgeld-Versteuerung gegangen. Diese Prüfung sei dann aufgrund neuer gesetzlicher Voraussetzungen abgesagt worden. Matthias Winkler, Bürochef und Freund Grassers, Obmann des Vereins zur Förderung der New Economy [Homepage-Affäre], einst mit Barbara Warnold [Agentur Hochegger] befreundet, wird seit März 2005 mit Alexandra Gürtler [Tochter der Sacher-Chefin] in Verbindung gebraht.
Von dieser Stelle können Grassers Aussagen bzw. jene des Ministeriums nicht beurteilt werden. Um wenigstens den Fall Sacher zu beleuchten, möge die SPÖ folgende Anfrage an den Finanzminister richten: Wieviele österreichische Restaurationsbetriebe wurden 2004 ausschliesslich hinsichtlich der Trinkgeldbesteuerung überprüft?
Überprüft wurde jedenfalls das Kunsthistorische Museum durch den Rechnungshof. Die zuständige Ministerin Elisabeth Gehrer [ÖVP] sieht jedenfalls keinen Anlass, den zuständigen Leiter Wilfried Seipel zu entlassen, vielmehr möchte sie Seipel [Jahresverdienst 1999: € 100.000; 2005: € 270.000] einen "zweiten Geschäftsführer" beistellen. Laut Rechnungshof hat Seipel [Der Standard, 21.5.2005] alljährlich zu Weihnachten eine "Geldaushilfe" in der Höhe zwischen € 73 und € 80 erhalten, welches dem Gesetz nach nur Personen zusteht, die unverschuldet in Not geraten sind. Da aber Herr Seipel in all den Jahren keineswegs jeweils unverschuldet in Not geraten sein kann, sind diese Zahlungen alleine schon ein Grund für den Rücktritt.
Positiv hingegen die Entwicklung in der Affäre Fortell/Wussow. Wie vielfach berichtet, wird dem Schauspielererhepaar vorgeworfen, trotz anderer Einkünfte insgesamt € 17.600 an Notstandshilfe bezogen zu haben. Nach Berichten des Wirtschaftsmagazin Format hat die Staatsanwaltschaft beim Landesgericht für Strafsachen in Wien, sowohl für Wussow, als auch für Fortell einen Akt wegen des Verdachts des schweren Betrugs angelegt.

Mai 19, 2005

Bodensee

Vizekanzler Hubert Gorbach hat recht, wenn er sagt, wie gestern in der ZIB2, Österreich habe wirklich keine anderen Sorgen, als den Verkauf der Bodensee-Schifffahrt aus dem aktuellen Gorbach-Ressort heraus in das künftige Gorbach-Ressort hinein, in das Vermögen des Seilbahn-Besitzers Klaus? etwa. Er könne sich auch keine bessere Lösung für die Bodenseeflotte, -darunter sicher auch die Renner/ Vorarlberg [aber das ist eine andere Geschichte] -, vorstellen, als eben den Verkauf von den ÖBB [für die er ja noch zuständig ist] an den künftigen Arbeitgeber, erklärte der Vizekanzler. Da kann objektiv sicher nicht von Korruption gesprochen werden, gehören doch solche und ähnliche Praktiken seit 2000 zum guten Österreich-Ton! Während Gorbach quasi zurückgetreten ist, und die rechten Reste erfolgreich ins Wahljahr 2006 zu führen gedenkt, kann von Rudolf Hess ohne Einschränkung gesagt werden, dass er zurückgetreten ist. Nach Der Untergang und Speer und er [mit dem Publikumsliebling Tobias Moretti als Hitler; sollen aber sogenannte Publikumslieblinge ausgerechnet Hitler spielen?], geht der filmische Nazihype weiter mit einem dokumentarischen Hess-Zweiteiler. Danach jedenfalls schwer zu sagen, wen es schlimmer erwischt hat: Den voll durchgeknallten Hitler-Stellvertreter oder eben dessen Sohn, der wohlbehütet im nationalsozialistischen Mutterhaus aufgewachsen eine bizarre Mord-These vertitt, als ob es nicht egal ist, wie Vater Hess gestorben ist. Die Haftbedingungen in Spandau können so schlecht jedenfalls nicht gewesen sein, ein langes und [für seine Verhältnisse] erfülltes Leben [aus einem Brief an seine Frau: "Ich hab geschwitzt wie ein Neger."] war ihm jedenfalls vergönnt. Vielen seiner Millionen direkten und indirekten Opfern war das nicht vergönnt. Im zweiten Teil wurde ein Neonazitreffen gezeigt, wo ein Nazi mit Gitarre den Song Großvater [im Original von STS!] herunterspielte, sicher mit verändertem Text, Hess als Großvater wahrscheinlich, der Ausschnitt war zu kurz. Und trotzdem: Ein Fall für die AKM!

Mai 18, 2005

Oder doch einfach Robert Walser?

An dieser Stelle wurde vor einigen Tagen das Wort naturgemäss dem österr. Schriftsteller Thomas Bernhard zugeschrieben. Eine Nachschau bei einem der literarischen Väter Thomas Bernhards, bei Robert Walser, brachte folgenden wundervollen Satz zum Vorschein: "Der Tanz dieses Mädchens hatte etwas Schweres und Naturgemäßes." Wie Bernhard auch, erklärt Walser das Wort selbst nicht, oder doch, wenn es ein paar Zeilen später heisst: "Ihre Kunstlosigkeit wurde als höchste Kunst empfunden.". Robert Walser stirbt am 25. Dezember 1956 78-jährig auf einem einsamen Spaziergang im Schnee, Fotos von Carl Seelig, der ihn immer wieder auf diesen Spaziergängen in Gais/ Appenzell begleitete, u.a. das schöne Portait vom Karfreitag 1954 reproduziert in Robert Walser. Aus dem Bleistiftgebiet, du, Oktober 2002/ Heft Nr. 730]. Die Zitate aus Robert Walser: Geschwister Tanner, geschrieben 1906 in knapp sechs Wochen.
Walser-Archiv.

Mai 11, 2005

Monk, Telering, gutgelaunt, schlecht vorbereitet!

Am 9.5.2005 in ORF2 die Folge "Mr. Monk und die Qualle" aus der US-amerikanischen Serie Monk, laut Tele USA 2004, zur Erinnerung: Die erste Staffel mit Randy´s wundervollem It´s a jungle out there als Intro, die zweite Staffel eben ohne Randy, unspektakulär instrumental im Vorspann. Möglich, dass der ORF die Staffeln umgedreht hat [die zweite vor der ersten], darüber gehen die Meinungen auseinander. Der Inhalt von "Mr. Monk und die Qualle" ist schnell erzählt: Bevor eine Richterin in ihrem Haus ermordet wird, nennt sie am Telefon den Namen des Mörders, Dale Biederbeck. Biederbeck aber ist so dick, dass er seit Jahren nachweislich die Wohnung nicht verlassen hat. Schliesslich entlarvt Monk den Arzt von Biederbeck als Mörder und Biederbeck als Auftraggeber. Jener Arzt also, Spezialist für Abnehmen & Diät hat einen "Dünnmachspiegel" und auch ein "Dickmachkostüm" entwickelt, ein solches "Dickmachkostüm" bei der Tat selbst getragen [ein Mädchen als Augenzeugin hat einen sehr dicken Mann als Täter beschrieben]. Das "Dickmachkostüm" aber besitzt eine sehr starke Ähnlichkeit oder ist ident mit den Weg-mit-dem-Speck-Telering-Männchen, die seit einiger Zeit schon [wie lange eigentlich?] in den österreichischen Medien einen nicht unbeträchtlichen Raum einnehmen. PR ist ein hartes Geschäft, wahrscheinlich sind weder Monk noch Telering original, vielleicht ein amerikanischer Spielwarenproduzent der wahre Erfinder der Specks; an dieser Stelle auch nichts neues zu KHG, Fiona, Capri, dieser Finanzminister hat alles im Griff, verlängertes Wochenende/ Fenstertag, gutgelaunt aber nicht gut vorbereitet.

Mai 08, 2005

Naturgemäss ein Thomas-Bernhard-Wort!


Googlt man es aber, so findet sich erst auf der zweiten Resultatsseite auf Rang 13 der erste Hinweis auf Bernhard [Andreas Maier: Die Verführung. Thomas Bernhards Prosa], ehe es dann wieder um biologisch Gärtnern und naturgemäss leben geht, ehe dann erst wieder auf Rang 54 ein Artikel von Der Standard einen eindeutigen Bernhardbezug aufweist. Naturgemäss ist zwar keine Kreation Thomas Bernhards, steht jedoch in erster Linie mit Thomas Bernhard in Beziehung, demgemäss sollten auch auf der ersten Resultatsseite auf Thomas Bernard bezogene Seiten vorkommen, vorangestellt sozusagen. Naturgemäss bringt es auf 443.000 Ergebnisse, Naturgemäss Bernhard kommt auf 25.200 [Stand Mai 2005].

Mai 07, 2005

Georg Paul Thomann ist tot!

Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der bekannte österreichische Künster Georg Paul Thomann am 11. April 2005 gestorben.
Thomann, geboren 1945 in Bödele war politischer Aktivist, Schriftsteller, Filmer, Maler, Photograph, Musiker und Komponist und galt gerade auch wegen seiner umfassenden Ausdruckskraft als einer der originärsten Vertreter der europäischen Avantgarde. Georg Paul Thomann erlangte erst spät künstlerische Anerkennung; der Durchbruch gelang 2002 mit seiner Teilnahme für Österreich an der Biennale in Sao Paulo. In den letzten zwei Jahren lebte Thomann zurückgezogen in seinem Bauernhaus in der Nähe von Bezau/ Vorarlberg, wo er am 11. April einem Herzleiden erlag.

Mai 06, 2005

Nobody Niemand is ist an eine island Insel

Book-Title: Niemand ist eine Insel = Nobody is an island;
Writer: Johannes Mario Simmel; Year: 196*.

In ORF1 der Spielfilm About a boy mit Hugh Grant in einer Hauptrolle und bereits in der ersten Minute ein Fehler: Im Millionenquiz wird die Frage gestellt, von wem der Ausspruch Niemand ist eine Insel / Nobody is an island denn stammen könnte, als richtige Antwort wird Bonjovi gegeben, vielleicht ein Sänger und das ist falsch, Niemand ist eine Insel ist der Titel eines Buches des österreichischen Schriftstellers Johannes Mario Simmel aus dem Jahre 196*. Jo.

Mai 04, 2005

SSD bei Parizzz Hilton and Boycott Australia!

In Prag Praha stand das Pariz als Hotel jedenfalls lange bevor Paris Hilton geboren wurde, die in einem Interview mit der schweizer Tageszeitung Blick [nicht zu verwechseln mit der neuen serbischen Tageszeitung Blic ausgesprochen wie Blitz übrigens und übersetzt heisst das auch Blitz angeblich, erscheint in Frankfurt Main] ein paar Worte über ihre doch auch schwere Jugend als Kind von Multimillionären verlor, die wollten sogar, dass ich Matura mache und dabei wollte ich immer schauspielern und modeln und ohne einen Groschen von zuhause fuhr ich nach L.A., das kennt man ja. Paris Hilton leidet offensichtlich an der weit verbreiteten Krankheit Superstar Syndrom Disease SSD, an der inzwischen sehr viele Unterzwanzigjährige leiden. SSD nimmt ihren Lauf zumeist in einem familiären Umfeld in dem das Kind ununterbrochen mit "Du-bist-ein-Superstar-Botschaften" gefüttert wird, bis es [das Kind] schliesslich der Meinung ist, ein Superstar zu sein, denkt dann nur noch an die eigene Kosmetik-Serie, an die eigene Mode-Serie, an Rollen in Soaps, tragisch eigentlich.

Österreichs Nachbarn gewähren kaum Asyl ist die Überschrift zu einer APA-Grafik in Der Standard. Während Österreich 2004 bei 25.424 Asyl-Entscheidungen immerhin 5.136 [=20,2%] Positive Bescheide ausstellte, ist die Quote in den süd-östlichen Nachbarstaaten deutlich geringer. Ungarn, Tschechien, Slowakei und Slowenien, die zusammengerechnet kaum mehr Asyl-Entscheidungen wie Österreich fällten [nämlich ca. 26.000] haben mit Ausnahme Ungarn [13,7%] einstellige Quoten. Den Vogel schiesst die Slowakei mit einer Asyl-Anerkennungsquote von 0,09% ab. In der Slowakei bekamen von 16.056 Antragsstellern ganze 15 [fünfzehn] politisches Asyl. Besuchen sie Bratislava oder [da ja alles steigerungsfähig ist, bis nichts mehr auffällt] Australien: Dort ist man nämlich dazu übergegangen, australische Staatsbürger in Schubhaft zu nehmen. In den letzten zwei Jahren wurden 33[!] Australier [wie es heisst] fälschlicherweise von den Immigrationsbehörden inhaftiert. Vor 4 Jahren wurde eine australische Staatsbürgerin als illegale Einwanderin tituliert und abgeschoben. Sie ist seither spurlos verschwunden. Und zum Drüberstreuen noch jener Fall einer psychisch erkrankten Deutschen, die 10 Monate in Immigrationshaft verbringen musste, bis ihre Identität geklärt wurde. Boycott Australia!

Mai 02, 2005

Saisonaufbau Markus Rogan 2005


Saisonstart so um den 15.4. herum mit einem Auftritt bei Vera Russwurm im ORF, als Anlass kann etwa ein Streit mit dem österreichischen Schwimmverband -sagen wir es geht um Geld- dienen [das Thema ist zuvor in der Krone entsprechend aufzubereiten]. Zur selben Zeit etwa starten auch die Raiffeisen-TV-Spots im ORF, eine Woche später dann auch die Cosmos/One-Spots [ebenfalls im ORF]. Begleitend zu den Raiffeisen-Spots gibt es dann in der letzten April-Woche Raiffeisen-Plakate [machs bessser] und zur selben Zeit dann auch schon Krone-Plakate mit Markus Rogan. [WIRD FORTGESETZT]